Jugendfußball beim SV 1921 Mardorf
Über die Anfänge des Jugendfußballs in unserem Verein gibt es keine genauen Angaben. Ob schon vor dem Zweiten Weltkrieg Jugendliche aktiv waren kann bis heute leider nicht eindeutig nachgewiesen werden. Auch über die frühen Nachkriegsjahre liegen nur wenige Aufzeichnungen vor.
Die ersten Aufzeichnungen stammen aus dem Jahre 1946. Schüler aus Mardorf und Roßdorf traten gegeneinander an. Dieses und einige weitere Spiele wurden aber nicht durch die jeweiligen Vereine, sondern von den Schulen geleitet. Am 31.10. und 02.11 fand sogar ein Schülerturnier im Ohmtal statt, womit die Entwicklung des Fußballs unterstütz wurde. Eine Jugendmannschaft des SV Mardorf nahm bereits am Spielgeschehen teil. In ihr spielten alle bis zur Vollendung des achtzehnten Lebensjahres. Der Spielführer der Jugend wurde zur damaligen Zeit von der Generalversammlung gewählt. Im Herbst 1949 wurden erstmals Schüler in den Verein aufgenommen. Die Aufnahmegebühr betrug 30 Pfennig. An einem geregeltem Spielbetrieb konnten sie jedoch nicht teilnehmen.

Schülermannschaft 1953
st.v.l. Ludwig Gockel, Reinhard Ruthkowski, Gerhard Becker, Adolf Rinkes, Heinrich Riehl, W. Becker
kn.v.l. Josef Schick, Josef Becker, Roland Picha, Willi Hof,Konrad Schick
In den 50-er und 60-er Jahren fanden Spiele nur sporadisch statt. Immer wieder wurde eine Jugendmannschaft des SV Mardorf aufgrund einer zu geringer Spielerzahl vom Spielbetrieb zurückgezogen.
Daher wurde 1965 erstmals eine Spielgemeinschaft ins Auge gefasst, zu der es mit Beginn der Saison 1965/66 auch kam. Gemeinsam mit Erfurtshausen wurde eine Jugendmannschaft gebildet, welche jedoch am Rundenende wieder aufgehoben werden musste. Zur Spielzeit 1966/67 trat erstmals eine Knabenmannschaft unseres Vereins, trainiert von Alois Mengel und Willi Schick, zur Jagd nach Punkten und Toren an. Insgesamt standen vierzig Spieler zur Verfügung, so dass die drei Mannschaften einige Jahre beibehalten werden konnten. Nachdem sich weitere Jugendliche dem Verein angeschlossen hatten, wuchs die Jugendabteilung um ein weiteres Team. Zum Spieljahr 1970/71 konnte eine B-Jugend gebildet werden, welche vom Seniorenspieler Eugen Dörr trainiert wurde.
Während der Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum spielten die Jugendlichen nicht nur Fußball, sondern engagierten sich auch sonst im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Als die bestellten Kellner nicht erschienen, stellten sich einige Jugendspieler sofort zur Verfügung. Zum Dank für den Eifer während des Festes, beschloss der Vorstand eine Fahrt zum Bundesligaspiel Frankfurt – Köln. Da in unserem Verein keine Spielmöglichkeit für die Jüngsten bestand, spielten mehrere Kinder in der E-Jugend des RSV Roßdorf, welche im Mai 1973 die Kreismeisterschaft errang. Durch diesen Erfolg motiviert, trat im August 1973 eine eigene E-Jugend zum Spielbetrieb an. Ihr Gründer und Betreuer war Hermann Schick. Diese Spielzeit war besonders erfolgreich für die A-Jugendlichen. Unter anderem wurden sie erster Sieger beim Hessenlandturnier des FV Bürgeln. Ein Anzeichen von gestiegenem Selbstbewusstsein war ihr Antrag während der Generalversammlung im Januar 1974, den Jugendleiter mitwählen zu dürfen.
Im Juni 1974 erfolgte ein Umbruch in der Jugendarbeit des SV Mardorf. Die Vorstände und Jugendleiter aus Mardorf und Roßdorf beschlossen eine Fusion der A- und B-Jugend. Die anderen Altersklassen blieben eigenständig. Durch den Zusammenschluss begann die bis dahin für beide Vereine erfolgreichste Zeit des Jugendfußballs. Die A-Jugend wurde nach dem Gruppensieg Vizekreismeister und Vizepokalsieger. Des weiteren verteidigte die A-Jugend ihren im Vorjahr errungenen Pokal. Beim internationalen Turnier in Mardorf, mit Mannschaften aus Dänemark und den Niederlanden, glückte der Turniersieg. Über viele Jahre wurde dieses Turnier fester Bestandteil im Jahresablauf des SV Mardorf. Die B-Jugend wurde ebenfalls Vizekreismeister.
Aufgrund dieser Erfolge bedurfte es keine Frage, die Fusion für ein weiteres Jahr zu verlängern. Gemeldet wurden zur Saison 1975/76 eine A-Jugend, zwei B- und zwei weitere C-Jugendmannschaften. Auch in dieser Spielzeit belegten diese Mannschaften vordere Plätze, die A-Jugend gewann zum dritten Mal das Jugendturnier und nahm den Wanderpokal nun endgültig in Besitz.
Am Ende der Saison 1976/77 wurde die B-1 Sieger der Bezirksliga Nord In den beiden Spielen um die Bezirksmeisterschaft unterlag die Mannschaft gegen den VfR Lich mit 1:4 und 2:3. Dagegen konnte das Finale um den Kreispokal mit 4:2 Toren gegen den TSV Kirchhain gewonnen werden.
Im folgenden Jahr war die B-1-Jugend erneut das Aushängeschild der Spielgemeinschaft, da das Team wiederum Meister der Bezirksklasse Nord wurde. In den Endspielen um die Bezirksmeisterschaft unterlag man gegen Niedergirmes und wurde so zweiter Sieger.
Zur Spielzeit 1978/79 traten auch die D- und E-Jugendlichen beider Vereine gemeinsam an. Für Aufsehen sorgte die B-2; sie wurde Gruppensieger mit 17:3 Punkten und 79 erzielten Toren. Nochmals siegte die A-Jugend beim internationalen Turnier. Dann wurde die Fusion auf Wunsch des RSV Roßdorf aufgelöst. Trotzdem konnte die erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden. Mit den Betreuern Josef Preis und Helmut Kräling wurde die A-Jugend Kreismeister und erreichte das Pokalfinale gegen Landesligist Eintracht Stadtallendorf. Dazu errang die Mannschaft die Großkreismeisterschaft im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
In den nächsten Jahren konnten alle Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen. Ab der Saison 1984/85 wurden unsere Jugendlichen durch Spieler des neugegründeten SV Rüdigheim unterstützt. Aber im Spieljahr 1985/86 konnte keine B-Jugend gemeldet werden. Deshalb beschloss man im Frühjahr 1986 die Zusammenarbeit mit dem FSV Schröck, welche aber nach nur zwei Jahren wieder aufgelöst wurde. Die neue Spielgemeinschaft hieß JSG Mardorf/Erfurtshausen/Schweins- berg, in der auch erstmals eine F-Jugend gestellt werden konnte, welche von Otto Schick betreut wurde. Am Ende der Spielzeit 1988/89 errangen D- und F-Jugend den Gruppensieg, die weiteren Mannschaften belegten vordere Plätze.
Nach zwei recht erfolgreichen Spielzeiten schied Schweinsberg aus der Verbindung aus.
Zur Saison 1991/92 konnten nur noch vier Mannschaften am Spielge- schehen teilnehmen, wobei die F-Jugend Gruppensieger wurde. Unsere B- und E-Jugendlichen jagten beim RSV Roßdorf dem runden Leder nach. Einige unserer Jugendspieler waren nach Stadtallendorf abgewandert. Und so kam es nicht von ungefähr, dass sich die Vorstände der Großgemeinde Amöneburg und aus Rauischholzhausen zwecks Bildung einer Spielgemeinschaft trafen. Am 09.04.1992 wurde die JSG der Großgemeinde Amöneburg und Rauischholzhausen gegründet. Etwa 160 Spieler umfasste sie, wovon 44 dem SV Mardorf angehörten. Elf Mannschaften traten zur Saison 1992/93 an, gleich viele hatte nur der VfL Marburg und die JSG BG Marburg/Marbach. Am Ende der Spielzeit erreichte die A-Jugend den Gruppensieg in der Kreisklasse, alle weiteren Mannschaften belegten Mittelplätze. Um das Genehmigungsverfahren für die Spielzeit 1993/94 zu erleichtern einigten sich die Vereinsvorstände auf den Namen JSG Mardorf, da unser Verein den größten Spieleranteil stellt. Begünstigt durch die sportlichen Perspektiven gelang es uns, drei Spieler aus Stadtallendorf zu uns zurückzuholen. Die B-1-Jugend, nach langen Jahren wieder in der Bezirksliga vertreten, wurde im Januar 1994 Sieger der Offenen Marburger Stadtmeisterschaften. Im Mai folgte der Gruppensieg der Bezirksliga Nord. Das Endspiel um die Bezirksmeisterschaft verlor man gegen den VfR Lich mit 1:2. Die Ergebnisse unserer anderen Mannschaften waren ebenfalls zufriedenstellend. Die A-Jugend wurde am Rundenende Kreismeister, ebenso die C-Jugend und F-Jugend.

C-Jugend Kreismeister 1994/95 mit 24:4 Punkten und 81:13 Toren
st.v.l. Trainer O. Schick, C. Naumann, T. Luzius, S. Kraus, P. Luzius, S. Genth, A. Preis, M. Luzius, J. Pfeil, F. Braun, C. Rhiel, Betreuer H. Luzius
kn.v.l. S. Schick, G. Ebert, M. Preis, A. Froese, J. Mengel, M. Mengel, A. Maus, S.Schick, M. Rhiel
Überstrahlt wurden alle diese Erfolge von denen der B-1-Jugend. Im vierten Anlauf konnte der Titel des Bezirksmeisters errungen werden. Diesmal hieß der Gegner Waldgirmes. Auf neutralem Platz in Staufenberg gelang unserem Team ein 4:2-Erfolg. Alle Resultate machten die Saison 1994/95 zu der erfolgreichsten für alle an der JSG beteiligten Vereine. Aber schneller als man erwarten konnte, wurden die Vereine auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nach mehreren Niederlagen 1995/96 und der verpassten Qualifikation für die Bezirksliga, waren einige erfolgsverwöhnte Spieler nicht mehr bereit weiter zu spielen, so dass die A-2 vom Spielbetrieb zurückgezogen werden musste. Die B- und E-Jugend wurde hingegen Kreismeister.
Erfolgreich war die Saison 1999/00 vor allem für die jüngeren Jahrgänge. Die D-Jugend wurde Kreismeister, Kreispokalsieger und Hallenkreismeister. Die D-7-Jugend wurde ebenfalls Kreispokalsieger. Die E-7-Mannschaft holte mit Kreispokal und Kreismeisterschaft das Double. Ein Jahr später holte die D-7 erneut den Pokal. Als Betreuer dieser erfolgreichen Teams waren vom SVM Frank Benner, Stefan Kaulich, Helmut Kräling und Hermann Greb zuständig.
In der Saison 2001/02 wurde die C-Jugend, trainiert von Hermann Greb, souveräner Bezirksmeister, mit nur einer Niederlage gegen Cappel. Im Mai sicherte dieses Team sich auch noch den Kreispokal, indem es die C-Jugend des VfB Marburg dank Torwart Thomas Preis, der drei Elfer parierte, im Elfmeterschießen bezwang.